NeoLinke

„Die heutigen linken Frischlinge kennen das Arbeiterethos nicht einmal mehr vom Hörensagen. (…) Sie träumen von einer Freizeitgesellschaft und dem bedingungslosen Grundeinkommen. Unglaublich eigentlich.

Damit nehmen sie dem arbeitenden Menschen -dem Arbeiter – den Stolz und treiben ihn in die Abhängigkeit vom Staat. Es ist aber die Arbeit, die uns Würde verleiht, egal, ob wir – wie einst die Jäger – ein Mammut erlegen oder an der Supermarktkasse oder auf dem Bau oder in der Fabrik hart arbeiten.
Weil ich so denke, bin ich ein Linker, aber eben kein Neulinker.“

Frank A. Meyer in der Neuen Zürcher Zeitung vom 2. September

Spiritualität

Spiritualität hat mit tatsächlicher Erfahrung zu tun, nicht mit bloßen Glaubensinhalten; mit Gott als dem Grund des Seins, nicht mit einer kosmischen Vaterfigur; mit dem Erwachen zum wahren Selbst, nicht mit Gebeten für das kleine Ich; mit Bewußtseinsschulung, nicht mit weihevollem Moralisieren über Unzucht und Völlerei; mit dem Geist, der in jedem Herzen zu finden ist, nicht mit etwas, das in dieser oder jener Kirche getan wird. “
Ken Wilber, Mut und Gnade

Die Wirklichkeit

Die Wirklichkeit insgesamt ist nicht aus Dingen oder Prozessen zusammengesetzt, sondern aus Holons.
Das heißt, sie besteht aus Ganzen, die zugleich Teile anderer Ganzer sind, ohne dass es nach oben oder unten eine Grenze gäbe.

Ken Wilber

Gut und Böse

„Wir würden unsere positiven Seiten nie erkennen, wenn wir keine negativen besässen. Beides zusammen ist wie eine schöne Gebirgslandschaft. Ohne Berge keine Täler, ohne Täler keine Berge. Wer in seiner Verblendung die Täler verschwinden lassen möchte, muss auch die Berge einebnen.“

Ken Wilber

Das Ego

„Das Ego verbringt überdies soviel Zeit mit der Jagd nach künftigem Glück, daß ihm das Rennen schließlich zum Selbstzweck wird. Hier beginnen wir, die Suche nach Glück mit dem Glück selbst zu verwechseln. Dann sind wir zu nichts anderem mehr fähig, als weiter zu suchen und zu rennen, und sollte das künftige Glück dann tatsächlich auftauchen, können wir nicht mehr anhalten und rennen vorbei. Wir leben nie ganz in der Gegenwart und ruhen nie zufrieden in uns selbst. Wer sich aber der Gegenwart nicht erfreuen kann, der wird sich auch der Zukunft nicht erfreuen können, wenn sie Gegenwart wird. “
Ken Wilber, Das Spektrum des Bewusstseins